Eins der vielen Dinge, die ich an London liebe, sind die vielen kostenlosen aber dennoch coolen Sachen, die man hier machen kann. Gestern war ich mit zwei Freundinnen bei der Album Chart Show im Koko. Ich denke mal, dass ist sowas wie Top of the Pops früher auf RTL. Auf jeden Fall gab es auf Kokos Website kostenlose Tickets, und für ein klein wenig Arbeit (viel Jubeln für die Kamera und etwas Rumspringen) durften wir uns 4 Minikonzerte ansehen. Die ersten drei waren so lala, wenn auch jede Band ein Lied gesungen hat, was ich kannte. Dafür hat Act numero vier echt Stimmung gemacht :)
Album Chart Show...
Sightseeing by night...
Nach einem leckeren Dinner (Chicken Curry in a Hurry), sollte es letzten Freitag nach Shoreditch in einen Club gehen. Gesagt, getan: mit unserem 25er Bus ging es Richtung City. Nach einer ganzen Weile stellten wir fest, dass der Bus gar nicht an der Liverpool Street hält. Also in Holborn Station raus und in die Richtung gelaufen, in der wir dachten, wo der Club ist. Nach über einer Stunde, unendlich vielen Umwegen und 2 Toilettenpausen später sind wir dann auch endlich angekommen. Und wäre es nicht für die liebe Lisa gewesen, hätten wir uns auch noch stundenlang in der langen Schlange vorm Club anstellen müssen (als wir 1,5h später wieder raus kamen, standen die Leute von hinten immer noch in der Schlange).Komischerweise dauerte der Rückweg zum Bus nur 10 Minuten *g*
Eine haarige Angelegenheit...
Einer der vielen Vorteile an London sind die vielen Akademien für Hairstylisten. Die sind immer auf der Suche nach Leuten, die sich für wenig Geld oder gar umsonst (mit Gutschein aus der Zeitung) die Haare schneiden lassen wollen. Lisa und ich haben uns nach kleiner Recherche im Internet für die Vidal Sassoon Academy entschieden.
Vorgestern hatten wir den Termin, und für läppische 5 Pfund gab es einen recht professionellen Haarschnitt und etwas Farbe ins Haar. Das ganze war an sich schon ne coole Erfahrung. Insgesamt haben wir und ca. 10 Andere glaube ich viereinhalb Stunden dort verbracht. Jeder Schritt wird von einem Profi von Vidal Sassoon gezeigt, und dann muss der "Schüler" weitermachen. Es wird auch darauf geachtet, dass der Schnitt zu einem passt. Wäre ja noch schöner, wenn wir da alle mit der gleichen Frisur rausgekommen wären :) Mein Friseur kam aus Japan und hat dort schon 7 Jahre lang Haare geschnitten. Auch wenn er kein Englisch konnte, so gab es wenigstens einen Übersetzer und ich bin mit dem Ergebnis voll zufrieden.
Abends ging es dann auch gleich ins Musical, die neue Frisur ausführen. Lisas ehemalige Klasse war in London, und die hatten noch Tickets für Chicago übrig. Voll geil, muss mir demnächst nochmal den Film angucken...
Und hier ist sie, meine neue Frisur im Vorher-/Nachhervergleich:
Besuch numero uno...
Letzte Woche war es dann also soweit, mein erster Besuch aus Deutschland hatte sich angekündigt und sollte 6 Tage bleiben. Dagi war ja letztes Jahr als Erasmuserin hier in London, und wollte jetzt ihrem Freund Klaus ihr altes Revier zeigen :) Nach dem (laut Dagi) obligatorischen Besuch bei Tesco, um alles nötige für die Woche an Lebensmitteln zu kaufen, ging es auch gleich noch in einen Pub, um echte englische Luft zu schnuppern.
Und all dies sollte auch noch geschehen:
Tag 1
Dagi und Klaus' erster richtiger Tag in London. Vormittags ging es erst mal an die Uni, Klaus den Campus zeigen und einen billigen Starbucks trinken *g*, bevor wir uns auf zum Tower machten. Dank der Mitgliedskarte der Bibliothek meines Stadtbezirks, kamen wir auch alle für einen Pfund rein. Ein echtes Schnäppchen, sonst kostet das Ticket um die 13 Pfund :)
Zwei Stunden, etliche historische Gebäude und die Kronjuwelen später hatte sich das Wetter dann auch so aufgeklärt, dass wir nach einer Stärkung bei Subways endschlossen, uns noch den Big Ben, Westminster Abbey und den Buckingham Palace anzusehen. Und da Harrods auch nicht allzu weit weg war, ging es auch noch in den größten Vergnügungspark für Erwachsene in London. Das KaDeWe in Berlin ist ja schon etwas extravaganter, aber Harrods ist echt...muss man einfach gesehen haben.
Tag 2
Die Sonne schien und es sollte ein schöner Tag werden, dachten wir zumindest. Also ging es auch nach Camden, um Dagi eine Bluse für ihr Festival zu suchen. Zum Glück wurde sie auch fündig, da sie schon etwas speziellere Ansprüche an das gute Teil hatte :P
Nach dem wir jeden einzelnen Stand und Laden abgegrast hatten, und auch jeder eine Portion lecker gebratenes Hähnchen mit Reis bzw. nudeln gegessen hatte, war immer noch Zeit, sich etwas anderes anzusehen. Nach kurzem Überlegen ging es zur St. Paul's Cathedral und über die Millennium Bridge zum Tade Modern. Da es auch angefangen hatte zu regnen (dabei hatten wir unser Mittag aufgegessen! :), haben wir die Zeit bis zur Schließung des Museums genutzt, um etwas über moderne Kunst zu lernen. Und wie wahrscheinlich die meisten Anderen auch sagen würden: Das könnt ich auch selber, sogar besser *g*
Tag 3
Auch Donnerstag sollte wieder ein sonniger Tag werden. Aber wie ich feststellen durfte, enden Tage, die mit Sonne beginnen meist mit vielen Wolken oder gar Regen. Auf jeden Fall ging es mit der DLR nach Greenwich, schließlich wollte ich auch mal auf dem Nullmeridian stehen.
Dort angekommen durften wir erst mal Filmarbeiten für eine historische Filmproduktion bewundern, bzw. die Kleider, die die Schauspieler trugen. Und da sich der Himmel mal wieder zuzog, gingen wir gleich erst mal zum Observatorium, von wo man einen guten Überblick über London hat, und außerdem die einmalige Gelegenheit auf dem Nullmeridian zu stehen.
Danach ging es noch in Maritim Museum. Der Eintritt ist ja hier in die meisten Museen kostenlos, nur Sonderausstellungen muss man extra zahlen. Als wir mit allem fertig waren, hat uns Dagi noch ihren geheimen Milchshakeladen gezeigt. Ich sag nur: mmmh lecker :)
Tag 4
Da ich ja neben all dem Sightseeing auch noch studieren musste, hab ich Dagi und Klaus Freitagvormittag ins Museum of Childhood geschickt, und nachmittags sind wir dann zusammen nach Covent Garden gefahren. Abends dann noch ein lecker Chinabuffet in Chinatown, bevor wir uns abends noch Slumgog Millionair angesehen haben.
Tag 5
Endlich Wochenende :) Dagi und Klaus wollten wieder nach Camden und anschließend Dagis alte Vermieterin besuchen, also bin ich mit Lisa durch den Hyde Park zum Portobello Market in Notting Hill gegangen. Es war auch endlich mal wieder warm und die Sonne schien. Wenn auch total überlaufen, war der Markt echt super, mit vielen antiken Sachen, Obst- und Gemüseständen, Fressbuden und Klamotten...
Sonntag ging es für Dagi und Klaus wieder gen Deutschland und ich bin wieder alleine in meinem kleinen aber feinen Zimmerchen. Aber Betti und Andi kommen ja bald - wenn sie auch nicht bei mir sondern in einem Hostel schlafen werden. But only 15 days to go *gg*
28 Fahrradkarten, eine Nagelschere und ganz viel Zeit...
Da sich meine Zimmerwände etwas einsam gefühlt haben und die Lisa sich in der Londoner Touri-Info schöne Broschüren für ihre Wände geholt hatte, dachte ich mir, ich kann das auch. Da ich aber leider nicht in die Nähe der Touri-Info gekommen bin, habe ich das Internet nach Sachen durchforstet, die mir kostenlos nach Hause geschickt werden können. Alles was ich finden konnte waren kostenlose Radfahrkarten für London. Super, dachte ich mir, die klebst du dir zusammen und kannst damit deine Wand zupflastern. Gesagt, getan. Eine Woche nach Bestellung kam das Päckchen mit den 14 Karten an. Da es zu jeder Karte eine Vorder- und eine Rückseite gab, hieß es erst einmal diese Karten auszuscheiden und anschließend zusammenzukleben. Das war gar nicht so einfach, da ich nur eine Nagelschere hier habe, aber dafür hatte ich zum Glück genügend Klebeband! Endloses Schneiden, Anpassen und Kleben später kam dann dieses Ergebnis heraus (zugegeben etwas größer, als ich gedacht hätte, aber immerhin weiß ich jetzt immer, wo ich hinfahre *g*):
PS: Da ich mich momentan in Gesellschaft der lieben Dagi und ihrem Klaus befinde, werde ich diese Woche nichts mehr posten, dafuer aber naechste Woche all unsere Erlebnisse hier verewigen *g*
Long time no see...
Fast auf den Tag genau fünf Jahre ist es her, dass wir uns in Indianapolis voneinander verabschiedet haben, aber da die Welt ja bekanntlich ein Dorf ist, wohnen Gisi und ich nun temporär in der gleichen Stadt. Ein hoch auf die EU, die es Österreichern und Deutschen problemlos erlaubt, in England zu leben *g*
Vom Picadilly Circus ging es mit Gisi und einer Freundin von ihr zu Mr Wo in Chinatown lecker China-Buffet essen, wie zu besten Indyzeiten :) Danach ging es noch in einen Pub, Waxy O'Connor's hieß der glaube ich, und 3 oder 4 Snackbites* später, taumelten wir mehr oder weniger angeheitert wieder die Stufen hoch ins Freie. Einem süßen Iren, der seine Freunde aus den Augen verloren hatte, sollte auch noch geholfen werden, bis man sich endlich auf den Heimweg machte...
*keine Angst, wir wurden nicht von einer Schlange gebissen. Snakebite ist hier ein Mixgetränk aus einer Hälfte Bier, einer Hälfte Cider und einem Schuss rotem Sirup :)
Snow Day, oder auch Chaos in London...
Tage lang wurde in den Medien ein Wintereinbruch vorhergesagt, und wir dachten alle: Klar doch, sicher. Erzählt mal weiter. Schnee in ganz London und dann auch noch 15cm. Hahaha! Naja, anscheinend haben nicht nur wir das alles nicht sehr ernst genommen, sondern auch kein anderer, nicht mal die Verkehrsbetriebe.
Montagmorgen lagen dann 20cm Schnee in Central(!) London und es sollte noch mehr werden (bis knapp 30 am Abend). Ein Blick aus meinem Fenster zeigte mir viele kleine Kinder und Familien, die ausgelassen im Schnee spielten, als hätten sie noch nie welchen gesehen. Im Nachhinein habe ich dann auch erfahren, dass es 18 Jahre her ist, dass hier überhaupt genug Schnee lag zum Schneemannbauen. Das hat die Verkehrsbetriebe dann auch so überfahren, dass den ganzen Montag kein Bus fuhr und fast alle Tubes aus dem Verkehr gezogen waren.
Gut, dass ich dann noch meine E-Mails gecheckt habe, bevor ich durch den tiefen Schnee zur Uni gestapft wäre: Der Campus war geschlossen, es fanden keine Seminare und Vorlesungen statt! Mein aller erster richtiger Snow Day!!! Juchuh :) Und anstatt dann wenigstens für die Uni zu lernen, ging es eine Runde in den Victoria Park, etwa einen Kilometer nördlich von mir. Man muss ja sagen, die Londoner sind ganz schön kreativ, dafür, dass die hier so selten Schnee haben. Es gab sehr schöne Schneegebilde zu bewundern, einige davon hab ich auch fotografiert, damit ihr auch was davon habt.
Jetzt ist der Schnee wieder am schmelzen, was die Fußwege nicht unbedingt einfacher zu belaufen lässt. Die haben hier noch nicht mal Räumfahrzeuge!