Cornwall...

Wer Sonntagabend manchmal durch das TV-Programm zappt und dabei beim ZDF vorbei kommt, weiß vielleicht, dass dann öfters Rosamunde-Pilcher-Filme laufen. Und wer dann noch etwas länger auf diesem Programm hängen bleibt, weiß eventuell auch, dass alle ihre Filme in Cornwall im Sued-Westen Englands gedreht werden. In den Filmen schein fast immer die Sonne, das Meer ist nicht weit und die Landschaft ist von Klippen durchzogen. Und genau aus diesem Grund wollte ich da hin!

Also nicht allzu lange geplant, ein Auto gemietet (die klitzekleine Kleinigkeit, dass man hier in GB auf der falschen Straßenseite fährt und demzufolge auch im Auto auf der anderen Seite sitzt und mit links schaltet mal eben ganz weit weggeschoben, das wird schon!) und auf ging‘s mit Lisa zum Abenteuer Cornwall.


Tag 1

5 Uhr früh sollte es losgehen, da dann die Straßen in London noch leer sind und man um diese Uhrzeit auch keine Congestion Charge (City-Maut) zahlen muss. Und pünktlich wie wir Deutschen nun mal sind, ging es auch Punkt 5 Uhr Dienstag früh los. Gut 5 Stunden Fahrt lagen vor uns, und es hat auch alles ohne Probleme geklappt. Man gewöhnt sich recht schnell daran, mit links zu schalten, zumal wirklich alles gleich ist, von den Pedalen bis zu den Platzierungen der Gänge.

Ohne Staus oder anderen Problemen und mit einer kurzen Frühstückspause irgendwo in der Pampa erreichten wir dann bei strahlenstem Sonnenschein Newquay (sprich Njukie) an der Nordküste Conwalls. Der Strand, den wir uns im Internet ausgesucht haben, war auch recht schnell gefunden und auf ging es zum Sonnenbaden.


Wir kamen bei fast Flut an, gegen Abend erreichte uns dann die Ebbe, die es uns ermöglichte in die nebengelegene Bucht zu klettern. Da hier momentan keine Ferien sind und die Saison auch noch nicht so wirklich gestartet ist, war der Strand schön leer und ruhig. Und wenn das Wasser mit ca. 11 Grad nicht so kalt gewesen wäre, hätte man fast denken können, man wäre am Mittelmeer ;)

Nach gut sechs Stunden Sonnenbad haben wir uns dann auch auf die Suche nach unserem Hostel gemacht. Gefunden haben wir es am Hafen (in dem bei Ebbe alle Boote auf Grund liegen *lol*) auf einer Klippe. Von meinem Kopfkissen im Doppelstockbett hatte ich einen wunderbaren Blick auf die Bucht und das Meer...einfach traumhaft, so aufzuwachen!




Tag 2

Den zweiten Tag unseres Roadtrips haben wir mit einem traditionellen Frühstück bestehend aus Scones, clotted cream (Sahne so dick wie Butter) und Erdbeermarmelade begonnen...mmmh, lecker. Und da wir ja mit Auto unterwegs waren, beschlossen wir, den Tag an der Südküste zu verbringen. Ich hatte da im Internet eine kleine Bucht mitten im Nirgendwo gefunden...dementsprechend gestaltete sich auch die Fahrt dorthin :)

Laut meinem Google Maps Ausdruck sollte die Fahrt eine Stunde dauern und uns genau zu einem Parkplatz in der Nähe des Strandes bringen. Nun ja. Die letzten sieben oder acht Anweisungen waren dann nur noch rechts abbiegen/links abbiegen/ links abbiegen ohne Straßennamen oder gar Nummern. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die engsten Landstraßen, die ich je gesehen habe (nur etwas breiter wie ein Auto mit ausgefahrenen Buchten alle paar hundert Meter für den Fall, dass einem ein Auto entgegen kommt. Dann heißt es entweder sehen, dass da ein Auto kommt - haha, kaum möglich bei den hohen Hecken am Straßenrand - oder rückwärts zur letzten Ausbuchtung...wie gesagt, Abenteuer pur ;), haben wir dann auch den Parkplatz gefunden.

Und die Fahrt hat sich auch gelohnt. Ein ganz kleiner Strand mit nur einer Handvoll Leute. Das Wasser an der Südküste war nicht wirklich wärmer, als in Newquay, aber die Sonne macht auch das kälteste Wasser wieder wett *g* Abends ging‘s auch schon wieder zurück nach London. Die zwei Tage Strand haben sich wie zwei Wochen Urlaub angefühlt. Jetzt können meine restlichen drei Wochen London beginnen :)